Willkommen bei Goldilocks!

 

Ich freue mich, dass Du hier bist!

Vielleicht bist Du neugierig, was es mit Goldilocks auf sich hat.

Eins vorweg, es hat nichts mit dem zu tun, was sich auf meinem Kopf abspielt. Da sind zwar auch jede Menge Locken, doch die sind nicht goldig (eher ein bisschen silbrig, manchmal...) Eins haben mir aber meine Locken gezeigt, man kann nicht alles im Leben glätten bzw. kontrollieren. Aber das ist eine andere Geschichte!

 

Mein Lehrer und mittlerweile sehr guter Freund Gernot meinte einmal: "Das was du auf deinem Kopf hast, spiegelt das, was sich in deinem Kopf abspielt!" Wie recht er damit hatte! Aber Chaos ist nur eine mögliche Form der Ordnung, nicht wahr?

Ich habe aber das Glück als Mentaltrainerin und Mentallehrtrainerin zu arbeiten. So stell ich sicher, mich regelmäßig mit Themen die Geist, Körper, Herz und Seele betreffen, auseinanderzusetzen. Ich habe einen Weg gefunden am Ball zu bleiben (ich bin nämlich nicht die disziplinierteste Person) und das zu tun, was ich gerne mache: mit vielen verschiedenen Menschen Positives zu schaffen und lesen, lesen, lesen. Lernen, lernen, lernen...und immer mehr und mehr all die tollen Sachen natürlich selbst zu probieren, zu staunen was sich dabei tut, anzuwenden und weiterzugeben. Wie gern hätte ich "Just do it" erfunden! Denn im "einfach tun" liegt das Geheimnis. Aber das ist auch eine andere Geschichte.

 

À propos Geschichte! Ich liebe Fabeln, Metaphern und Märchen. Sie regen unsere Phantasie an, sprechen unser Unterbewusstsein an und zeigen Lösungswege. Die Geschichte von Goldlöckchen habe ich entdeckt, als ich im Buch "Warum Gott nicht würfelt. Geist, Kosmos und Physik" von Bernard Haisch über das Goldlöckchen-Prinzip gelesen habe. Der Name hat mir so gut gefallen, dass ich weiter recherchiert habe...lange Rede, kurzer Sinn. Meine Suche nach einem passenden Namen für meine Unternehmung war zu Ende. Ich hab ihn gefunden. Vielleicht war ich zu lange mit dem Suchen, anstelle des Findens beschäftigt...

Solange hab ich mir den Kopf zerbrochen, getüftelt und hin und her überlegt. Nichts schien passend.

Kaum hab ich´s losgelassen, war es da. Schön, gell?

 

~~~

 

Und jetzt die Geschichte von Goldlöckchen. In eigenen Worten nacherzählt. Wer die Geschichte kennt, kann gleich unten weiterlesen.

 

Es war einmal ein kleines, eher wildes (ungezogen im Original) Mädchen, das Goldlöckchen hieß. Und weil dieses kleine, wilde Mädchen ihrer Mama nicht in der Küche helfen wollte, stellte es seine Ohren auf Durchzug und lief heimlich in den Wald. Das tat sie öfter! An diesem einen Tag aber fand sie einen neuen Weg und schon bald kam sie zu einer gemütlichen kleinen Hütte.

Goldlöckchen war nicht nur wild, sondern auch neugierig und darum ging sie in die kleine Hütte, denn die Türe stand einen kleinen Spalt offen...im Innen war die Hütte so gemütlich, nett und einladend, wie von außen. 

In der Küche standen drei Schüsselchen mit Brei und da bemerkte Goldlöckchen wie hungrig sie geworden war. Zuerst kostete sie aus der größten Schüssel. "Uhhh", sagte sie, "viel zu heiß!" und spuckte den Brei einfach wieder aus. Dann versuchte sie es mit der mittleren Schüssel. "Wähh...pfui, das ist viel zu kalt!" Du kannst Dir vorstellen was sie tat! Es blieb die dritte, kleinste Schüssel, von der sie kostete und zufrieden alles auf aß. Dieser Brei war nämlich genau richtig.

 

Als sie fertig war, wollte sie sich ein bisschen hinsetzen und ging ins Wohnzimmer, wo drei Stühle standen. Zuerst setzte sie sich auf den größten, stand aber gleich wieder auf. " Viel zu hart", meckerte sie. Der kleinste Stuhl gefiel ihr besonders gut, doch leider war sie für diesen Stuhl schon zu groß. Vermutlich wäre er zusammengebrochen und sie mit einem Plumps auf dem Boden gelandet, hätte sie sich darauf gesetzt. Schließlich setzte sich Goldlöckchen auf den mittleren Stuhl und fühlte sich darauf pudelwohl. 

 

Nun fühlte sich Goldlöckchen müde und wollte sich ein bisschen ausrasten. Sie stieg die Treppe hinauf ins Schlafzimmer und da standen drei sehr gemütlich aussehende Betten. Zuerst stieg sie ins größte Bett und sprang ein bisschen auf der Matratze auf und ab. "Nein, dieses Bett taugt nichts!", rief sie. " Zu hart zum Springen und auch zu hart zum Schlafen. Auch das kleinste Bett gefiel ihr nicht, denn darin konnte sie ihre Füße nicht ausstrecken. Das mittlere Bett war einfach perfekt, nicht zu groß und nicht zu klein, flauschig und gemütlich! Kaum hatte sie ihren Kopf auf den Polster gelegt, war sie auch schon eingeschlafen.

 

Die drei Bären, denen die gemütliche Hütte gehörte, waren nur kurz zu einem Vor-Frühstück-Spaziergang raus gegangen . Als sie nach Hause zurück kamen gingen sie gleich in die Küche und merkten sofort, dass hier etwas nicht stimmte. 

"Wer hat von meinem Brei gegessen?", brummelte Papa Bär mit tiefer Stimmer. " Und wer hat von meinem Brei gegessen?" fragte Mama Bär ärgerlich. Baby Bär quiekte "und wer hat meinen Brei aufgegessen? Es ist nichts mehr da!"

Verärgert gingen die drei Bären ins Wohnzimmer. "Jemand ist auf meinem Stuhl gesessen!" brummte Papa Bär. "Jemand ist auch auf meinem Stuhl gesessen!" bemerkte Mama Bär. Baby Bär raunzte " das ist mein Stuhl, und da ist auch jemand gesessen!"

 

"Kommt mit!" sagte Papa Bär entschlossen und schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinauf. "Ich hab`s mir schon gedacht! Jemand ist auf meinem Bett herumgehüpft!" "Meine Decke ist ganz zerwühlt!" meinte Baby Baär. "In meinem Bett hat jemand geschlafen!", sagte Mama Bär erstaunt, "und schaut mal, da liegt ja immer noch wer drinnen!"

 

In diesem Augenblick wachte Goldlöckchen auf und sah in die Gesichter drei sehr ärgerlicher Bären. Wie der Blitz sprang sie erschrocken aus dem Bett und schwuppdiwupp rannte sie die Treppe hinunter, zur Tür raus und in den Wald hinein. Die verdutzte Bärenfamilie konnte gar nicht mehr fragen, wer das denn überhaupt war.

Goldlöckchen mied in Zukunft die Bärenhütte, sie hatte ja schon ein kleines Chaos angerichtet. Einige meinen, sie sei nach diesem Erlebnis ein braves Mädchen geworden. Ich bin mir da aber nicht so sicher. Du vielleicht?

 

~~~

 

In der Geschichte von Goldlöckchen und den drei Bären spielt die Zahl drei eine große Rolle:

Es gibt drei Stühle, drei Schüsseln, drei Betten und drei Bären.

In drei Sequenzen entdecken die Bären, dass jemand ihren Brei gegessen, auf ihren Stühlen gesessen und schließlich in ihren Betten gelegen ist. Diese drei Sequenzen entsprechen den drei vorigen Sequenzen, in denen Goldlöckchen die Breischüsseln, Stühle und Betten nacheinander getestet und jeweils erst die Nummer drei als für  „gerade richtig“ befunden hat.

Dieses Charakteristikum wird "dialektische Drei" genannt, wobei jeweils das erste auf eine Weise falsch ist, das zweite auf andere oder entgegengesetzte Weise unpassend ist und nur das Dritte, das Mittlere, ist gerade richtig.

 

Für das Geschichtenerzählen ist die Idee, dass der Weg nach vorne liegt und ein guter und passender Mittelweg zwischen Extremen gefunden wird von außerordentlicher Wichtigkeit. Das „Goldilocks principle“ beschreibt im englischen Sprachraum eine Situation,

die – wie in der Geschichte beschrieben – das richtige Mittelmaß zwischen zwei Extremen darstellt. Dieses Prinzip taucht nicht nur in der Literatur auf, sondern auch in der Astronomie und den Wirtschaftswissenschaften. Ein "Goldilocks planet" ist ein Planet, auf dem die Umweltbedingungen das richtige Mittelmaß haben und somit Leben ermöglichen. Der Planet wird also zu einer bewohnbaren Zone, weil er seinem Zentralgestirn weder zu nah, noch zu fern steht. Als Goldlöckchen-Szenario (Goldilocks economy) wird eine Volkswirtschaft mit moderatem Wachstum und geringer Inflation bezeichnet. 

 

Aber auch für das Mentaltraining lässt sich dieses Goldilocks-Prinzip wunderbar anwenden, wenn es darum geht ein gesundes, förderliches Mittelmaß zu finden. Eine gute Mischung aus Entspannung und Aktion. Ich werde über Bücher, Begegnungen, Lernerfahrungen und lustige Ereignisse berichten. Über die Dinge, die ich unterrichte und selber lerne. Über Themen, die ich mit meinen lieben Kollegen und Freunden diskutiere und Hoppalas, die jeden Weg zu einem glücklicheren Ich begleiten. Ich freu mich, wenn Du dabei bist.

Alles Liebe,

Lydia 

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0