Über Spiegel, Klackse und Bremsen!

Oooosterferien! Ich habe meinen Kindern versprochen seit langer Zeit mal wieder ein paar Tage fortzufahren. Verwandte besuchen in Süd Tirol. Wir haben sie schon lange nicht mehr gesehen, der Winter war hart und gefühlt ewig und wir hatten Gusto nach ein bisschen Italien, Eis und Frühling. Und mein Budget erlaubte diesen Roadtrip. Natürlich wäre es auch nett gewesen mal wieder richtiges Urlaubsfeeling mit Hotel und allem Pipapo zu erleben, doch dazu reicht momentan das Geld nicht... egal, Hauptsache weg und Süd Tirol ist immer schön und das Hallo und die Freude die Verwandtschaft zu sehen ist immer groß. Und ein Luft- und Ortswechsel tut auf jeden Fall gut! 

 

Allerdings ist einfach so fortfahren für mich als zweifach-working-single-Mami mit leichten Tendenzen zu Perfektionismus und Prokrastination (ja ich weiß, das passt nicht zusammen, geht diametral in 2 Richtungen, aber macht auch irgendwie Sinn...aber das ist eine andere Geschichte) nicht die leichteste Übung. Aber ich hab auch schon ein bisschen dazu gelernt in den letzten Jahren.

Heute fahre ich nicht mehr komplett k.o fort, nachdem ich wie eine Irre geputzt, gesaugt und gewaschen habe. 

Heute werden die Kinder auch eingeteilt und ist nicht alles picobello, ist´s auch gut. 

Allerdings gab es auch diesmal ein paar Dinge...

 

Ich habe mich in letzter Zeit intensiv für meinen Unterricht in die Spiegelgesetzmethode nach Christa Kössner eingelesen, sowie wieder begonnen kleine Experimente mit dem Universum zu veranstalten, was ziemlich lustig und oft sehr erstaunlich ist. Man fragt das Universum nach Zeichen, wie rosaroten Elefanten mit gelben Punkten, oder lustigen Zahlenkombis, oder anderen Hinweisen und sieht zu was sich vor seinem Blick entfaltet! Ausprobieren lohnt sich definitiv!

(Buchempfehlung: e², Pam Grout). 

 

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In aller Kürze worum es beim Spiegelgesetz geht:

Das Spiegelgesetz besagt, dass alles was in unser Leben tritt, Menschen, Situationen, etc... vorher schon als Gedanke oder Überzeugung in uns existiert haben muss. Somit spiegeln uns Begegnungen mit anderen Menschen und Situationen immer unsere eigene Sicht, unsere Einstellung zu bestimmten Dingen. Das Geschenk - auch wenn es nicht immer wie ein Geschenk aussieht und es nicht immer angenehm ist in den Spiegel zu schauen - liegt darin, zu entschlüsseln was unsere eigene Überzeugung ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen und hinderliche Glaubenssätze gehen zu lassen. Wir sind auf dieser Welt um Freude zu erfahren und anderen Menschen Freude zu bereiten. 

Diese Methode fällt in die Kategorie spirituelle Lebenshilfe. Wem das zu wenig wissenschaftlich ist, keine Sorge! Dieser Methode liegt viel "handfestes" zu Grunde: Spiegelungen in der Psychoanalyse, Projektion, Glaubenssatzarbeit, Dramadynamiken (Transaktionsanalyse), das Erkennen der eigenen Position und der Ausstieg aus nicht passenden Beziehungsmustern.

Warum sie allerdings so gut wirkt? Ich denke, das liegt an ihrer Einfachheit. 

Ich sagte ja, ganz kurz ;-) 

 

Lachen aber musste ich, und ich gestehe, auch ein bisschen zweifeln, als ich las, dass es auch "Was spiegelt dir dein Auto?" gibt.

Na jetzt aber...?! Mein Auto? Das Beispiel aus Christa Kössners Buch war zwar amüsant zu lesen, aber schien doch ein bisschen weit hergeholt...oder etwa doch nicht?

Nach all der Lektüre habe ich mir nun mein Auto bewusst ein bisschen näher angesehen. Ich geb ja zu, die 4 Warnleuchten die mich schon einige Zeit penetrant daran erinnert haben, dass "was zu tun ist", nervten mich schon gewaltig. Lauter kleine Dinge, die mit einer Fahrt zum ÖAMTC und einer Gießkanne zu beheben waren. Und eine größere Sache, die Bremsbeläge. Die letzten Wochen waren ohnehin schon ziemlich straff organisiert und jedes Mal wenn ich diese Zeichen leuchten sah, war ich zu müde oder zu eilig... und sie bereiteten mir ziemlich viel Stress, wie so einige andere Dinge auch...

 

Wir wollten am Dienstag los und Montag in der Früh bin ich los (los im Sinne wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett): Jetzt aber!!

Der nette ÖAMTC Mann konnte 2 der 4 Warnlämpchen beseitigen, riet mir aber dringend die Bremsen vor unserer Fahrt richten zu lassen... ich dachte mir schon, dass es so kommen musste... und die Vorstellung mit kaputten Bremsen am Brenner... ein Alptraum! Bremsen... Ausbremsen, sich selber bremsen... (je öfter ich jetzt bremsen schreibe und dabei bremsen murmle desto komischer wird dieses Wort! Probier´s aus!)

Na gut, aber worauf will ich hinaus! Ein lieber Automechaniker hatte Mitleid mit mir und hat mir noch am selben Tag die Bremsen gerichtet, sodass wir am nächsten Tag weg konnten... Und plötzlich waren diese To-dos gar nicht so mühsam, wie ich sie mir in meinem Kopf ausgemalt habe! Ja, der Tag war knifflig zu organisieren, die Katze musste ja auch noch in ihren Freßtempel (bei meiner Mutter) und diese, also meine Mutter, musste mich hin und her kutschieren... aber als ich dann am Abend im Auto saß und keins dieser Lämpchen mehr aufleuchtete und meine Bremsen wieder top waren, da tat ich einen tiefen Seufzer der Entspannung. Ich konnte wieder bremsen. Mich bremsen. Ein Glücksgefühl wenn die Warnleuchten nicht mehr leuchten! 

 

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Die Quintessenz dieses Tages war: Es tut so gut Dinge zu erledigen!

Und ich erkannte was mir mein Auto (auto griech. = selbst) tatsächlich spiegelte.

  • Kümmer Dich besser um Dich selbst, vergiss nicht auf Dich.
  • Erledige Deine To-Do Liste, Schritt für Schritt - Get shit done! 
  • Beruhige Dein monkey-mind!
  • Es ist beides wichtig, Gas geben und bremsen. Aber alles zu seiner Zeit.

Viele Dinge, die uns im Kopf als riesig und aufwendig erscheinen, sind, so man sie anpackt und tut, ein Klacks.

Vielleicht mal ein hektischer Klacks oder ein anstrengender Klacks, aber niemals so ein mächtiger unüberwindbarer Klacks wie uns unser Hirn so gerne vorgaukelt. 

 

Ab diesem Augenblick freute ich mich so richtig aufs Wegfahren. Ich wusste, ich hatte alle wichtigen Dinge abgehakt, geschafft. 

Nichts musste mir mehr unangenehm im Kopf herumspuken. 

 

Wir fuhren gemütlich am Dienstag in der Früh los und kamen am späten Nachmittag an. Die Verwirrung der Tante war groß!

Aus irgendeinem Grund dachte sie, wir kämen eine Woche später. Das Haus bestand aus 2/3 Baustelle und in ihrer Wohnung war für uns 3 zu wenig Platz. Na toll! Normalerweise hätte mich das geärgert. Aber wir mussten nur lachen. Wir sind so  gemütlich angereist, mit vielen Pausen und Eisessen. In super Ferienstimmung wussten wir, dass wir es, egal wo, gut haben würden.

Kurzerhand organisierte uns die Tante ein Zimmer in einem netten, familiären Agritur und lud uns ein, die nächsten 3 Tage dort zu übernachten. Was für ein Geschenk! Unser Wunsch auf "richtigen" Urlaub wurde erfüllt! 

Mit guten Betten und tollem Frühstück! Und den lieben Verwandten. Perfetto! Danke, Dude! Danke, Tante!

 

Es zahlt sich aus sich fröhlich und positiv auf den Weg zu machen und den Rest dem Universum zu überlassen!

Es gibt ja keine Zufälle ;-) 

 

Und eines hab ich noch gelernt: Es ist unsinnig zu glauben, dass jemals alle To-Dos erledigt sind. Das sind sie nämlich nie.

Wenn ich es aber schaffe, bei den Dingen zu bleiben, die ich tun kann, anstatt sie als lästige Arbeit zu betrachten, an deren Ende Entspannung als Belohnung winkt, dann bin ich im kreativen Modus, ich schaffe etwas. Ich fahre ohne mich selbst auszubremsen geschmeidig in Richtung eines Ziels und nicht weg von etwas Unangenehmen. Ich bin im Flow. Und das ist was Tolles! 

 

Bis bald, 

Lydia 

 

 

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