Mut muss nicht immer laut brüllend daherkommen, manchmal ist er eine leise Stimme die uns sagt „wir machen morgen weiter!“
Ich mache in ein paar Tagen weiter, aber erstmal mach ich ungeniert in Gammel -Jogginghosen, mit Chips und Himbeersaft und Filme schauen, Ferien.
Meine innere Caftan Lady hab ich dieses Jahr ins Niemandsland verbannt, weil ich so beschäftigt war nach Hiobsbotschaften im Netz zu suchteln, die Politik zu verteufeln, mich in einem dystopischen Albtraum gefangen zu fühlen und keinen Ausgang zu finden. „Nebenbei“ zu arbeiten wie eine Wilde, zu versuchen, dass der Haushalt nicht ständig einem Bombentrichter gleicht, meine Kids zu beschützen (die haben das auch ohne meine hysterischen Anwandlungen ganz gut geschafft, sag nur „Mami, du bist echt „lost!“) und in dem ganzen Chaos nicht darauf zu vergessen unsere Katze zu füttern.
Was für ein Jahr und was bin ich mir selbst auf die Nerven gegangen! Ich habe fertig.
Das Fass ist voll. Enough is enough.
Da sind Sehnsüchte, Träume, Wünsche und Visionen. Und das alles stell ich auf Pause, für was bitte? Bin ich noch ganz bei Trost?
Da sind Humor, Liebe und so viel Kraft.
Da sind Erfahrungen, Erlebnisse und so viele Dinge, die wir schon geschafft haben.
Und ich grüble und inhaliere Kommentare wie ein Junkie seine tägliche Dosis Gift?!
Als ich neulich am Abend vor dem Einschlafen ein paar Kummer- und Erschöpfungstränen vergossen habe, ist sie durchgedrungen, die Caftan Lady. Ich glaube, sie hat einen schwachen Moment abgewartet, um durch den Panzer zu kommen. Vielleicht hatte ich auch eine Gotteserfahrung oder mir hat ein Schutzengel was geflüstert, vielleicht war ich auch high vom tiefen atmen, egal. Ich hab die Botschaft gehört: „Lass dich in die Liebe fallen. Dort gibt es keinen Schmerz!“ Ich war echt baff, aber ich hab gefolgt, mich entspannt und seit langem mal wieder so gut geschlafen.
Wir alle haben die Gabe zur Imagination, vielleicht ist sie sogar unsere stärkste Superpower?
Ich bin richtig gut mir detailliert Horrorszenarien auszumalen. Also, das Talent ist definitiv da! Es kann doch nicht so schwierig sein, die ewig spielende Schallplatte umzudrehen und die sunny side zu hören und zu imaginieren? Ab jetzt wird dieses Talent wieder bewusst für all die schönen Dinge eingesetzt! What´s the story, morning glory? So könnte doch auch ein Tag beginnen? :-)
Die dystopischen und apokalyptischen Stories hab ich sowas von satt. Herbei mit Liebe, Kitsch, Happy Ends, Erfolgstories, die uns zu Tränen rühren und bewegen, hello again Träume und Visionen!
Es ist schon immer wieder sehr verlockend, sich zu wünschen, dass das Leben einfacher wird. Vielleicht wär´s an der Zeit selber mutiger, entspannter, gelassener, stärker und fröhlicher zu werden und selbst bestimmt in dieses neue Jahr zu gehen?
„Da geht noch viel mehr, nur anders.“ (Hat mir ein geheimnisvoller Freund geschrieben und ich muss ihm zustimmen.)
Vielleicht war dieses Jahr genau dazu da, von den oft ur-alten Verletzungen und Ängsten, die es an die Oberfläche gespült hat, wie eine verstopfte Klospülung die Kacke, die Lernerfahrung und die A-Ha´s als wichtig und gut, dankbar abzuspeichern, den Shit endlich gehen zu lassen, um nun die Rakete, gefüllt mit unseren Potentialen mutig starten zu lassen, in dem man die Handbremse endlich loslässt und die Hände vom Lenkrad nimmt, das micro-managing sein lasst und einfach loslegt.
Und darauf vertraut, dass uns im Tun das Universum jeden Ball, den wir brauchen in die Hände spielt.
Ich bin neugierig! Und bereit zum Ballspielen.
Dis-heartened, ent-mutigt läuft nicht im kommenden Age of Aquarius, wir brauchen alle unser Herz, um mutig unsere individuelle und kollektive Zukunft in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Be water my friend und auf ins nächste Abenteuer!
Ich kenne den Weltschmerz sehr gut, ich hab schon öfter darin gebadet. Aus ihm werden aber auch oft die stärksten Ideen, die mutigsten Entscheidungen, die lustigsten Geschichten und die besten Freundschaften geboren.
Man rappelt sich auf und macht weiter, und so wird es auch 2021 sein.
Lassen wir den Zynismus in der Vergangenheit, auch wenn er uns vielleicht das ein oder andere Mal geholfen hat Ängste und Sorgen zu kaschieren. Ich will nicht, dass meine Kinder zynisch werden. Maya Angelou schrieb: „A cynical young person is almost the saddest sight to see, bacause it means that he or she has gone from knowing nothing to believing nothing.“ Und das gilt es mit aller Macht zu verhindern.
Lasst es euch gut gehen, in diesen letzten Tagen in diesem Ausnahmejahr und dann hoffe ich und freu ich mich auf viele spannende, tolle und innige Begegnungen und auf viele gute Geschichten, die ich schreiben kann im nächsten Jahr. Ich mag nicht wieder brachliegen lassen, was ich so gern mache.
Also, put on them ruby slippers, rutscht gut ins neue Jahr, glaubt weiterhin an Wunder und der guten Hexe aus dem Süden: „You had the power all along, my dear!“
Nützen wir sie.
Alles Liebe,
Lydia
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